Zu einer Suchaktion der Bergrettung und der Alpinpolizei kam es am Montag, dem 29.08.2016. Ein 63-jähriger, erfahrener Alpinist aus Weiz stieg bereits am Freitag von der Ortschaft St. Martin am Grimming über den sogenannten Langer Anger hinauf auf den Grimminggrat. Am Montag fand ein Landwirt das Auto des Bergsteigers und alarmierte daraufhin die Einsatzkräfte.
Mit dem Polizeihubschrauber „Libelle Graz“ wurden zwei Teams der Bergrettung Gröbming auf dem Grimminggrat abgesetzt. Eine Suchgruppe begab sich am Grat in Richtung des Gipfel Zwölfer, ein weiteres Team stieg über Schotterrinnen Richtung St. Martin am Grimming ab. Währenddessen starteten mehrere Gruppen der Bergrettung Bad Mitterndorf von der Nordseite des Grimming die Suche nach dem Abgängigen. Die Wetterlage verschlechterte sich zusehends und immer wieder musste die Suche unterbrochen werden.
Fieberhaft telefonieren Alpinpolizisten mit Angehörigen und Bekannten um mehr über die Gewohnheiten und das Verhalten des Abgängigen zu erfahren. Der entscheidende Tipp kommt von einem Bergkamerad. Dieser gibt an, dass der Vermisste bereits letztes Jahr die gesamte Grimminggratüberschreitung absolviert hat, eine lange und sehr fordernde Bergtour. Nur das letzte Stück von der Scharte in Richtung Stausee würde ihm noch fehlen. Daraufhin konzentriert sich die Suche auf dieses Gebiet.
In der Zwischenzeit war auch ein Heereshubschrauber „Alouette 3“ der Kaserne Aigen im Einsatz. Bei widrigen Verhältnissen, Nebel und Nieselregen, wird ein Suchflug in Richtung Salzastausee durchgeführt. Starker Wind und vorbeiziehenden Nebelfetzen erschweren die Suche, trotzdem gelingt der Crew des Bundesheeres den Bereich systematisch abzusuchen. In einer steilen Rinne wird der leblose Körper schlussendlich gesichtet. Der Mann dürfte über eine Felswand abgestürzt sein.
Die Bergung des Vermissten verzögert sich, wieder zieht ein starkes Gewitter durch das Ennstal. Währenddessen werden die Suchmannschaften zurück ins Tal beordert. Jenes Suchteam, welches sich noch am Grimminggrat befindet, wird in einem Schwebemanöver vom Bundesheerhubschrauber abgeholt. Erst in den Abendstunden lockern die Wolken auf und mit Unterstützung des ÖAMTC Hubschrauber „Christophorus 14“ gelingt die Bergung.