Durch die Landeswarnzentrale erreichte die angeführten Ortsstellen um 7,30 Uhr die Einsatzmeldung, dass sich im Gebiet zwischen Hirzberg und Dachstein eine Schitourengruppe, bestehend aus 5 Personen infolge eines Schlechtwettereinbruchs verirrt habe.
Die Bedingungen: Samstagmorgen im Ennstal: Leichter Schneefall, schlechte Sicht, Lawinenwarnstufe 3 und eisige Kälte.
Nach kurzer Rücksprache mit den betreffenden Ortsstellen ging alles sehr schnell. Mitglieder der Ortsstellen Ramsau und Schladming begannen vom Dachsteingletscher ostwärts mit der Suche. BRD-Kameraden aus Haus, Kleinsölk, St. Nikolai und Gröbming stiegen mit 3 Rettungshunden über die Starnalm bzw. vom Stoderzinken her zum Suchgebiet auf. Für die Koordinierung dieses Einsatzes wurde vom Gebietseinsatzleiter Sepp Schweiger und Ortsstellenleiter Josef Zefferer in Ramsau/Dachstein eine Einsatzzentrale eingerichtet. Die Gruppenunterstützung hingegen erfolgte aufgrund der besseren funktechnischen Erreichbarkeit durch die Basisstation am Stoderzinken.
Dabei kam erstmals das von der UNI Rottenmann vorgestellte „SARONTAR“ System zum Einsatz, bei dem mittels GSM u. GPS Übertragung jederzeit der Standort der Suchtruppen von der Einsatzzentrale festgestellt werden kann.
Damit ist jederzeit eine lückenlose Kontrolle bzw. Koordinierung des Einsatzes möglich. Erleichtert wurde diese Tätigkeit durch den bereits vorliegenden Alarmplan, indem alle gängigen Schirouten durch GPS-Daten gespeichert sind und dadurch auch bei widrigsten Wetterverhältnissen eine Orientierung möglich ist. Im Laufe dieses Einsatzes stellte sich jedoch heraus, dass sich die Schitourengruppe geteilt und somit die Suchtruppen vor ein weiteres Problem gestellt wurden. Die Retter hatten es daher mit 2 verirrten Gruppen zu tun. Aber auch dieses Problem löste sich infolge der
hervorragenden Arbeit in der Einsatzzentrale in Ramsau sowie in der Basis am Stoderzinken relativ schnell. Die gesuchten Personen konnten im Laufe des Tages geortet und unverletzt geborgen werden. Die darauf folgende Abfahrt in die Öfen konnte von allen Beteiligten selbst vorgenommen werden.
In der anschließenden Schlussbesprechung im Gasthof Sonnhof, Gröbming, wurde sodann der gesamte Übungsablauf besprochen und eventuelle Verbesserungen diskutiert, wobei man zur Kenntnis nehmen musste, dass das Funkrelais am Dachstein nicht hundertprozentig funktioniere. Im Großen und Ganzen war man jedoch mit den Leistungen der einzelnen Akteure zufrieden.